Our Utopie

Our Utopie

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Die zweite Single zu Mme Alliens frühlingsfrischem Longplayer „Dust“, der derzeit die von Lichtmangel immer noch zerfurchten Gemüter erhellt, schickt sich an, die aufgehende Sonne zu beschwören. Der Sommer kommt und mit ihm die Open Air Saison mit all ihren, Blütenstaubverwirrungen, Freiluft-Afterhours und Ideen zu einer besseren Welt. „Our Utopie“ kommt entsprechend als epischer Strahler, der dieses erhebende Gefühl in sich trägt, dass da gerade etwas in seinem Anfang steht, dass uns alle betrifft: „The sky, the taste... we count 1... 2... 3... and we’re still here“. Die Augen geschlossen, das Zwitschern der Vöglein atmend und einen klingelnden Fahrtwind im Haar, wie er nur auf den großen Raves dieser Welt gegen Morgen zustande kommt. Das ist schon eine Hymne der Liebe. Mit einem derart in sich ruhenden, schwebenden Synth, der butterweichen Melodie und einem Break, der die Härtesten unter uns auf die Knie zwingt, formuliert Ellen das Postulat für beseelten Techno in Zeiten des Friedens. In der Tat kann man sich auch kaum vorstellen, wer denn mit diesem Sound im Ohr noch Krieg führen sollte. In diesem Sinne: Macht Liebe... ihr wisst schon. Dann, schon auf A2, folgt die unverständliche Ansage: „Should We Go Home.“ Jetzt schon? Sollen oder müssen wir? Wollen wir? Der Zeitpunkt ist jedenfalls nicht der richtige so etwas zu entscheiden. Noch nicht... noch eine Platte, eine Zigarette, ein Drink. So eine schwierige Frage aber auch, wo doch gerade die Flächen ineinander verlaufen, die Stimmen verschwimmen und die Nacht sich mit dem Tageslicht bricht. Jede Form entzieht sich, jede Oberfläche glitzert, alles ist Geheimnis. Aber da kehrt auch schon der Beat zurück, bringt Ordnung in das Spiel mit der Mannigfaltigkeit der Klänge, die sich um den Hinterkopf winden und rechte Winkel in ein leises digitales Fiepen zu verwandeln in der Lage sind. Und dann, wieder diese Stimme der Sirene, die sich in den immer monumentaler türmenden Schichten verliert. Psychedelik 2010. Wie? Ja, ich glaube wir bleiben doch noch ein wenig... Wenigstens für eine zart hoppelnde Housenummer, wie es „Ever“ eine ist. Was kann auch jetzt noch passieren? Die Verwirrung ist dahin, der Tag flutet in unsere Körper und langsam ist der Punkt der glückseligen Auflösung erreicht. So federleicht, wie sich das Dasein jetzt wahrnehmen lässt, so klar und differenziert sich nun die Schwierigkeiten der Vergangenheit zuordnen lassen... Das muss einer dieser Momente sein, an die man sich erinnern wird, wenn es irgendwann gilt, jemandem vom zwanglosen und unbeschwerten Leben unserer Jugend zu erzählen. Von einem Augenblick bedürfnislosen Seins. Das Glockenspiel umflattert die im Gras liegende Seele, die organischen Flächen schmiegen sich warm um den Hals und die tänzelnde Bassline hält den Geist klar und wach. So soft und flockig wie sich nur ein Sonntagnachmittag an der Spree ausnehmen kann. Angenehmer kann eine EP, die auf den Namen Utopia hört, nicht enden. Bleibt nur noch ein letzter Song, der – statt einfach auszuklingen – den Weg in die Richtung weist, in die es weitergeht. Neuer Tag, neues Licht, neues Glück. „Searching“ galoppiert entsprechend wieder mit festgezurrter Bassdrum und angenehm leichtfüßiger Perkussion durch jene schwebende Selbstgenügsamkeit der Synths, die bereits in den letzten drei Tracks etabliert wurde. Dennoch wohnt Ellens Bonustrack eine zunehmende Spannung inne, eine wieder entfachte Dringlichkeit. Ihre suchenden Worte zerfallen in tausendundeine Tonlage, in eine um die eigene Achse drehende Polyphonie, die schließlich in ein gewundenes Ravesignal kippt. Dann ein vorsichtiger Break, übereinander fallende in den Himmel gepitchte Stimmchen und die tastende Geste nach Orientierung. Doch schon im nächsten Augenblick springt die Kick an und die glühende Bassline zieht wieder gen Sonne, in deren Gleißen der Blick auf ewig die Konturen verliert. Ein Track vom Suchen und Finden der Liebe: Näher war man dieser Utopie nie...