Ein unbestritten wirklich sehr wichtiges Album in Sachen Punk mit deutschen Texten. Mit Sklavenautomat schafften sich die Kafkas ein zeitloses und unverwüstbares Denkmal. Wer jemals auch nur einen Funken für politisch-ambitionierten Punk ohne Nietenlederjacke oder Hardcore ohne Muskeln übrig hatte, kann gar nicht anders, als Kafkas zu mögen. Sie verschmelzen als Band und Menschen die Grenze zwischen Musik und Aktivismus zur Gesamtmission. Leidenschaftlich und treffend gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der schwächsten unserer Gesellschaft. Was hier lebt, ist die ehrliche, unaufgesetzte Ambition, dass es um mehr als nur Musik geht. Keine professionelle politische Pflichtübung, sondern tief empfundene, fiebrige Dringlichkeit. Die Kafkas kombinieren auf Sklavenautomat ultra-schnellen kalifornisch-melodischen Punkcore mit emotionalen Texten. Engagiert und verletzt, idealistisch und verzweifelt, kämpferisch und mitten drin in einer kranken Welt, die man immer noch ändern will. Dabei hält die Band genau das richtige Maß zwischen Aggression und Melodie, Wut und Nachdenklichkeit. Auch nach all den Jahren hat das Album nichts an Relevanz, Frische und Energie verloren und darf mittlerweile das Prädikat Klassiker tragen.