Knatternd wie ein alter Zug nach Baghdad - so preschen die drei Jungs von KAFKAS ORIENT BAZAAR südostwärts. Dabei ist ihr Blick weniger nach Mekka gerichtet, als auf die musikalischen Paten aus dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Im Sortiment des BAZAARs von Christoph, Julian und Attila finden sich Texte auf Deutsch, Englisch und Türkisch, die zusammen mit der Vielzahl an musikalischen Einflüssen ein Maximum an Abwechslung versprechen. Eines der Merkmale der Band ist, dass sie ein bisher nicht angewendetes Maß an Ernst, Spaß und Ästhetik auszubalancieren sucht. Dabei dürfen die teils ausgetretenen Pfade des Indierock und des Postpunk gerne mal ein wenig verlassen werden. Eine ganze Reihe an Überraschungen erwartet den Hörer in „It Could Be Dangerous“, dem Debütalbum der Münchner Band Kafkas Orient Bazaar. Es wird wild gewechselt zwischen Sprachen, Stilrichtungen und Gefühlslagen. Mal deutscher empörter Indie, mal eine englische Ballade, mal türkischer Hardcore, um über den Pubschlägereisoundtrack wieder zum nervösen Postpunk zurückzukehren. So kommt das Ohr auf seiner Reise durch zwölf Tracks und drei Kontinente nie zur Ruhe, aber verlangt auch nie nach Abwechslung. Eine Platte, die sich nicht beim ersten Hören erschließt und entsprechend sicherlich nicht bald anödet.