Vor gut zehn Jahren erschien mit dem selbstbetitelten Album das erste Lebenszeichen von David Eugene Edwards’ neuer Band: Wovenhand (damals noch „Woven Hand“ geschrieben). Es war eine Zeit, in der 16 Horsepower noch existierten, sich die drei Kernmitglieder, neben David Bassist Pascal Humbert und Drummer Jean-Yves Tolà, allerdings bereits stark auseinander gelebt hatten und im gleichen Jahr mit „Folklore“ ihr dunkel-glühendes, intensivstes und radikalstes Album als letzte Studiozusammenarbeit ablieferten. Längst ist das einstige Solo-Projekt Edwards’ aus dem langen Schatten 16 Horsepowers herausgetreten, hat mit den mittlerweile sechs Alben alte Fans mitgenommen, neue hinzu gewonnen und auch musikalisch eine unglaubliche Entwicklung genommen. Das siebte Studio-Album, gerade fertig aufgenommen heißt „The Laughing Stalk“ und stellt die vielleicht radikalste Wendung in der Geschichte Wovenhand’s dar. Nach der Tour zu „The Threshingfloor“ trennte sich der musikalische Langzeit-Weggefährte Pascal Humbert von der Band, um seinen Vater auf dem familien-eigenen Weingut in der Nähe von Bordeaux zu unterstützen. Diese Zäsur nutzte DEE, um das musikalische Grundkonzept von Wovenhand zu überdenken und er entschloss sich, (erneut) neue Wege zu beschreiten. So ist außer David selber nur noch Ordy Garrison an den Drums vom alten Line-Up übrig, neu hingegen Gitarrist Chuck French und Bassist Gregory Garcia jr. Das Ergebnis ist die „most heavy incarnation“, die es von Wovenhand je gegeben hat. „Intense“ war die Band schon immer, und zumindest live auch im letzten Line-Up oftmals von unglaublicher Wucht, jetzt jedoch wird diese „heavyness“ erstmals auch in diesem Maße im Studio festgehalten. Wer allerdings denken mag, dass damit etwas von der Detailfreude und der filigranen Instrumentierung der vorherigen Alben verloren geht, wird sich angenehm getäuscht sehen. Auch dank Alexander Hacke (Einstürzende Neubauten, Bad Seeds) mit dem sich DEE in beider Eigenschaft als Gitarristen im neuen Line-Up der legendären australischen Band „Crime & The City Solution“ anfreundete- der einen wahren Soundrausch an Gitarren und sonstigen Saiteninstrumenten im finalen Mix erzeugt hat. Gut zwei Jahre sind seit den Aufnahmen zu „The Threshingfloor“ vergangen, neun neue Songs für „The Laughing Stalk“ entstanden, Songs, die in ihrer Intensität im heutigen Rock-Kontext ihres gleichen suchen. Und bei aller Härte und Heavyness nichts von der Magie und Hypnotik eines Wovenhand Songs eingebüßt haben, im Gegenteil. Wer nach „The Threshingfloor“ der Meinung war, es könnte keine Steigerung mehr geben, wird sich wundern.