Streng genommen spielen M & his Pocket Band Jazz im ursprünglichen Sinne: Thema und Improvisation. Was bei nur zwei Musikern (Martin Das grosse M Balzer: Fender Rhodes, Hammondorgel, Beats, Rap; Andreas Kümmerle: E-Gitarre) schnell auf die leise, subtile Variante schließen läßt. Aber: falsch. Denn auf Ihrer CD No Revolution setzen sich die beiden mit fett programmierten Hip Hop-, Funk-, House- und Breakbeats auseinander und lassen es dabei kräftig wabern und brodeln. Hervorzuheben ist neben den griffigen Kompositionen und dem inspirierten Spiel der beiden die extrem aufwändige Programmierung der Beats, die für eine Liveband-artige Dynamik sorgt. Auch wurde nicht einfach ein Drumcomputer verwendet, sondern in Hip Hop-Manier für jeden Track ein neues Drumset aus einzelnen Samples zusammengesetzt. In Kombination mit den analogen Instrumenten ergibt sich daraus ein wunderbar-organisches Soundbild. Schon mit dem Starter Achterbahn geht es heftig zur Sache. Die Gitarre braust mit einem komplexen und doch einprägsamen Thema über hochenergetische Drumpattern und die Soli steigern die Intensität fast bis zur Explosion. Spinning spannt eine wunderschöne Melodie über einem Breakbeat-Teppich auf, danach offenbart The barkeepers dance eine von Ms Spezialitäten: Funk mit einem unglaublichen Swing und ein paar lässig eingestreuten Rap-Zeilen. Und so könnte man mit jedem weiteren Track fortfahren .