Erstaunlich ist das elektroakustisch- experimentelle Album von Jair-Rôhm Parkern-Wells, Ad Majorem Dei Gloriam. Aufgenommen wurde es in seinem Studio in Stockholm (der amerikanische Bassist zog 1985 nach Schweden). Nach stundenlanger Aufnahme gelingt dem Komponisten die Verschmelzung von erkennbaren Klängen seiner Bassimprovisationen (die von einem Fichter Elektrobass und von einer Hohner HAB-1 akkustischen Bassgitarre herrühren) mit schwer bearbeiteten elektronischen Manipulationen, die beträchtlich abstrakter sind. A.L.M. eröffnet das Album explosiv mit shakerartigen Perkussionklängen und stotternder Elektronik, die über den Rhythmusbass hinausstößt. Das im Vergleich konventionellere In Theory There is No Difference Between Theory and Practice, In Practice There Is ist eine flotte Zusammenstellung von lockerem Jazz-Swing, bei dem der elektrische Bass über einem dichten, künstlichen Dunst schwebt; Fusion ist Wohl der beste Ausdruck dafür. Das Stück könnte als Tribut an Weather Reports Mysterious Travaler verstanden werden, da die Klänge des Fretlessbass an Pastorius und die Klänge des Synthethizersolos an Zawinul erinnern. Die Schichten des Stücks scheinen halbwegs einen Durchbruch zu schaffen. Sie ebnen den Weg für einen mehr explorativen Fortgang in dem die tiefen Solos unter verschwommenen, elektronischen Schleifen und andere Geräusche hervortreten . Die bearbeiteten Gitarren von Robert Musso und James Plotkin bauen ein beruhigendes Summen hinter Parker-Wells angeführtem The Annexing of Jane auf. Das Album strebt gelegentlich zu verhältnismäßig ruhigen Formen während des trägen Sententia Africanus (für Karl-Heinz Stockhausen) und Lethal Beauty, und schließt auch zwei schöne tiefe Mediationen für den Solobass mit ein (Libido Management, Dangerous Curves and a Head), bei denen Parker-Wells sein technisches Können wunderbar unter Beweis stellt . Das Album Ad Majorem Dei Gloriam verdient es nicht, ein Solobass- Projekt genannt zu werden besonders, da die genrebildende Sammlung an Stücken, wie das zwölfminütige To Morning Sea Explore, das sich in elektronischer Benommenheit windet, beinhaltet.